Sonntag, 31. Mai 2015

Hells Gate Nationalpark

Wir waren heute im Hells Gate Nationalpark wandern. Haben Zebras, Antilopen, Giraffen und sogar Büffel gesehen. Im Park gibt es einen riesigen Canyon mit heißen (wirklich fast kochend-heißen) Quellen. 


Am Anfang war alles noch gut ausgeschildert und easy zu laufen. 

von den Wänden tropft das heiße Wasser.

Dann wurde es schon ziemlich abenteuerlich.



der kleine Massai Junge hat sich uns als "Guide" aufgedrängt. Ist superschnell auf seinen Badeschlappen voraus und hat sich schlapp gelacht, wenn wir uns beim Kraxeln einen abgebrochen haben. 





keine Ahnung was die machen, stand dann aber am Parkplatz :-)

Donnerstag, 28. Mai 2015

Draußen



Heute war ich wieder mit dem Community Team unterwegs um Aufmerksamkeit für (MDR)-TB zu gewinnen. Dabei bekomme ich immer mehr Einblicke in die Außenwelt.







Mit diesen außerordentlich guten Tänzerin bekommen wir die ersten Leute dazu stehen zubleiben und uns dann zuzuhören.


Jedes Haus ist mit Unmengen von Wäsche behangen.

Die Kinder freuen sich immer total einen Muzungu (Weißen) zu sehen und ich bin die meiste Zeit damit beschäftigt Hände zu schütteln.



Überall Straßenhunde.









Fleisch?

Oder Fisch zum Abendessen?
(dieser Kleine dem Silberfisch ähnelnde Fisch ist eine Spezialität, ist hier im Beispiel auch sehr appetitlich in der Sonne mit vielen Fliegen angerichtet. 



Die Kinder versuchen meinen Flyer von Green House zu lesen.



Sonntag, 24. Mai 2015

Regenzeit

So sehen die Straßen noch Stunden nach einem Regenguss aus. In den letzten Tagen regnet es fast immer heftig am frühen Abend oder in der Nacht, es kommt zu Überschwemmungen im Slum und die schlecht gebauten Häuser stürzen ein.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Asterix und Obelix im Irrenhaus

Einer unserer MDR Patienten ist gestern mit akuter Luftnot in das große Nairobi Krankenhaus eingeliefert worden. Ich musste dann heute morgen hin um denen einen Verlegungs-Brief mit allen notwendigen Infos sowie die Medikamente zu geben. Ich habe das Krankenhaus je schon vorher lieben gelernt, aber meinen heuten Tag muss ich einfach sofort aufschreiben. So: ich bin dann mit unserer Sozialarbeiterin hin (natürlich mit viel Stau) und an der Registrationstheke wurde uns gesagt, dass dieser Patient auf Station 8c zu finden ist. Da meine Kollegin etwas lauffaul war mussten wir (sehr lange) auf den Aufzug warten und dann im total überfüllten Aufzug in den 10 Stock fahren (Aufzug hält nicht 7-9, warum auch immer) und zur Station laufen. Dort kannte niemand diesen Patienten und uns wurde geraten wieder zurück zur Registration zu laufen. Dort angekommen wurde uns gesagt, dass dieser Patient wirklich auf Station 8c liegt, da es ja so im Buch steht und dort wohl jemand nur den Patienten nicht kannte. Also wieder zurück. 8c zeigte uns dann ihr Aufnahmebuch, wo unser Patient nicht drin war. Also wieder zurück (immer mit entsprechend Wartezeiten) dort wurde uns dann geraten mal im Röntgen zu suchen. Auf Eigeninitative haben wir dann noch im Labor, Intensivstation und Aufnahmestation nachgesehen, unser Patient blieb verschwunden. Meine Mitarbeiterin musste mir immer wieder gut zureden, da ich ja nicht laut werden soll (in Kenia wird immer gelächelt und niemals geflucht und geschimpft). Wir sind dann von jemanden zum Office der Registration geschickt worden um zu checken wo unser Patient ist. Die Mitarbeiterin war aber nicht da und wir wurden gebeten etwas Geduld zu haben (mittlerweile schon 2 Stunden Suche). Aber klar, ich lächle und warte. Die Mitarbeiterin kam endlich (nachdem ich mehrfach freundlich nachgefragt habe) und versicherte uns sofort im Computer nachzusehen. Dies wurde durch 2 Stromausfälle verzögert (dabei ist dann auch das ganze Krankenhaus im dunkeln) und die Mitarbeiterin hat uns dann versichert, dass auch im Computer unser Patient auf Station 8c aufgenommen wurde. Sie hat mir nicht geglaubt das dieses mehrfach verneint wurde und stellte uns (nach einiger Zeit) einen Mitarbeiter an die Seite der mit uns zur Station gehen sollte um alle Zimmer zu checken. Habe wir gemacht (Überraschung- er war nicht da) und dann auch alle anderen Nachbarstationen im achten Stock (Mein lächeln war mittlerweile fest gefroren). Wir haben dass auf und ab Prozedere noch einige Male gemacht, bis uns im Flur eine Krankenschwester angesprochen hat die einen MSF Patienten auf ihrer Station (7b) hat und ach ne es war unserer Patient. Nach 3,5 Stunden haben wir ihn tatsächlich gefunden....der Rest vom Tag lief ähnlich ab, mit dem einzigen Unterschied, dass ich nach Essen und joggen jetzt wieder normal lächeln kann.

Samstag, 16. Mai 2015

Auto Abenteuer

Ich verbringe wirklich viel Zeit im Auto und habe Glück, dass ich einen wirklich tollen Fahrer habe, der mir viel über Kenia erzählt. Außerdem fährt er im Gegensatz zu allen anderen Verkehrsteilnehmern defensiv und lässt auch mal Fußgänger über die Straße. Er gibt mir immer den Rat die Augen zu schließen, wenn es wieder mal zu schlimm ist und ich kreische, da wir so viele Beinahe und Tatsächlich- Unfälle sehen. In den MSF Autos wird immer mittels Radio-funk kommuniziert und alles immer in einem speziellen Code verschlüsselt, den ich jetzt auch verstehen kann. Aufgegeben habe ich dagegen Suaheli zu lernen.

Jojo mein Fahrer beim Funken, mein Funkname ist übrigens Julia :-)

Im Stau bekommt man immer alle möglichen Dinge (unter anderen auch Reisepässe und die Droge Khat) angeboten. Den Hut habe ich für meine Nichte gekauft. Man handelt dann am Fenster so lange bis der Preis stimmt und der Verkäufer joggt je nach Verkehr dann neben dem Auto her um den Deal abzuschließen,

Meistens haben wir Spaß im Auto, ich werde nur knatschig, wenn ich Hunger habe und aufs Klo muss. 

Freitag, 8. Mai 2015

Meine Woche im Knast

Den Großteil der Woche habe ich im Gefängnis verbracht- zum Sreening auf TB. Das Gefängnis ist riesig, mit 3072 männlichen Gefangenen, die jüngsten sind gerade einmal 13 Jahre alt. Das Risiko sich dort mit TB anzustecken ist ebenfalls riesig, wegen Überfüllung schlafen ca. 15 Personen in einem Miniraum (ohne Betten, mit winzigen Fenster). Wir versuchen jetzt nach und nach, alle mit Husten auf TB zu untersuchen, die Gefangenen sind begeistert und wollen alle getestet werden, da sie als TB Patienten eine viel bessere Behandlung (eigenes Bett, nur 6 Personen pro Zelle und zusätzlich Milch zum Essen) erwartet. Das heißt in der nächsten Woche muss ich wieder hin, haben lange noch nicht alle getestet. (Fotos darf ich leider nicht machen).
Zusätzlich habe ich die "German Doctors" die ebenfalls eine Klinik im Slum von Mathare haben besucht. Ich bin total beeindruckt was dort geleistet wird (ca. 300 Patienten/Tag, zusätzlich HIV-und TB Klinik und Ernährungsprogramm). 6 deutsche Ärzte stärken das nationale Team, die meisten von ihnen verbringen nur 6 Wochen (also ihren Jahresurlaub) hier und sehen im Akkord Patienten mit allen möglichen Problemen. Habe vorher nie von den "German Doctors" gehört, aber die haben auch Programme weltweit (für alle Kollegen die interessiert sind).

Sonntag, 3. Mai 2015

Yhammi


Pizza kam pünktlich- vielleicht besteht doch noch Hoffnung für dieses Land. Das letzte Stück bekam Gypsi unser Gasthund.
Beim Pizzabestellen in unserer Küche.


Gypsi freut sich über die Pizza.

PIZZA

Einige Dinge insbesondere das Zeitempfinden ist so grundlegend anders, dass es manchmal schon lustig ist. Letzte Woche haben wir in unserer WG Pizza bestellt. Um 18 Uhr ging die Bestellung los. Uns wurde mitgeteilt, dass die Pizza erst um 19 Uhr ausgeliefert werden kann. Was OK ist. Aber um 20 Uhr und mehreren Anrufen immer noch keine Pizza, um 21 Uhr haben wir dann Reste-Essen veranstaltet. Um 23.30 Uhr (alle schon im Tiefschlaf) bekommen wir einen Telefonanruf vom Pizza-Dienst, dass wir doch bitte die Tür aufmachen sollen, die Pizza wäre schließlich da...ARGH. Und für alles andere geht das ähnlich ab. Ich weiß gar nicht wie viel Zeit ich hier mit Warten verschwende.
Auch in Krankenhäusern geht doch tatsächlich der Arzt aus der Notaufnahme nach dem Nachtdienst nach Hause, bevor der Tagdienst da ist (da dieser natürlich mindestens eine Stunde zu spät kommt). Auch wenn wirklich kritische Patienten da sind, für mich und meine MSF Kollegen einfach unvorstellbar- aber hier Normalität.
So und heute Abend versuchen wir nochmal eine Pizza zu bestellen, irgendwie muss es ja klappen.  

Samstag, 2. Mai 2015