Mittwoch, 2. September 2015

goodbye

Jetzt habe ich auch Abschied gefeiert. Habe von meinem Team noch eine Überraschungsabschiedsparty bekommen. Zusammen mit John unserem jüngsten Patienten der jetzt seine Behandlung beendet hat. Daher gab es eine Torte für uns beide, die wir traditionell zusammen anschneiden mussten (dann haben wir die Sahne ins Gesicht geschmiert bekommen) und dann gab es für John vom Team ein Fahrrad und für mich traditionelle afrikanische Kleider. 
Heute Nacht geht es dann los, erst zum Debriefing nach Paris und Samstag dann endlich nach Hause. Für alle die sich wundern, dass ich auf Whatts App nicht mehr antworte mein Handy funktioniert nicht mehr, werde also warten müssen mit allen Antworten bis ich es zuhause repariert habe.




Mount Kenya

Als wunderbaren Abschluß für meinen Kenia Aufenthalt habe ich noch eine Wanderung auf den Mount Kenya gemacht. Mit einer kenianischen Wandergruppe erlebt man gleich ganz andere "Wandererfahrungen" als üblich. Zum einen wird immer gebetet vor dem Wandern, dann meistens Musik gehört, es gab "Mountain Zumba" und zum krönenden Abschluß noch auf der Spitze von Mount Kenya einen Heiratsantrag von einem mitwandernden kenianischen Paar. Wie auf den Fotos erkennbar war es richtig kalt, mega anstrengend aber sonst spitze.






Sonntag, 23. August 2015

Abschied

Nun ist schon meine liebste MSF Freundin Camille nach Hause abgereist. Sie teilt meine Begeisterung für Essen, Wein, joggen, shoppen, Filme schauen (mit dem MSF-Projektor) und ich werde sie hier in meinen letzen Wochen so vermissen. 








Freitag, 21. August 2015

neuer Patient

Fleißige Blogleser können sich bestimmt noch an das Baby erinnern, das eine meiner MDR-TB Patientin in einer aufregenden Nacht geboren hat. Leider ist Nejma ständig krank, hatte jetzt das zweite mal eine Lungenentzündung und hustet ständig. Zusammen mit dem Röntgenbild spricht alles dafür, dass die kleine sich mit MDR Tuberkulose angesteckt hat. Kinder haben ein sehr großes Ansteckungsrisiko. Hier versuche ich eine Sputumprobe (Auswurfprobe) zu gewinnen, der Schnelltest auf Tuberkulose war zwar negativ, aber das heißt leider nichts. Kinder sind viel schwieriger zu diagnostizieren da die Bakterienanzahl in den Proben meist sehr gering ist und somit unter der Nachweis grenze liegen. Damit gehören Kinder zu den "missing Million", die leider nicht richtig diagnostiziert werden und damit die lebensnotwendige Medikation nicht bekommen. Für unsere Nejma bedeutet das aber dass wir nun die Indikation zur Einleitung der MDR Therapie gestellt haben. Die ist für Kinder nicht anders als für Erwachsene, 20 Monate Therapie, davon 8 Monate mit täglich injizierten Antibiotika. Und für die kleinen gibt es noch nicht mal die richtige Dosis der Medikamente (keine pädiatrischen Formulierungen), d.h. mit abwiegen, teilen etc. muss irgendwie die richtige Dosis erahnt werden. Die Mutter von Nejma tut sich gerade noch schwer die Therapieindikation zu akzeptieren, da sie ja selbst genau weiß wie viele Nebenwirkungen die Therapie haben kann und wie schmerzhaft die Injektionen sind. Deshalb versuchen wir nun langsam mit vielen Gesprächen und Erklärungen sie dahin zu bringen die Therapie auch ohne bakteriologischen Beweis zu starten.  



2 Wochen

Juhu, in 2 Wochen bin ich zuhause!
Damit alle verstehen können mit welchem Wahnsinn wir uns hier auseinandersetzen müssen hier der "Mission language translation guide" den mein Kollege für seinen Nachfolger vorbereitet hat:

Mission Language
Translation
(Obj.) A “Challenge”
Something that is obviously wrong.  May be anywhere on a spectrum from “minor annoyance” through to “regularly results in pointless and avoidable deaths”
“Some challenges remain”
This is an actual, ongoing disaster.
“Please tell me your challenges…”
Why are you still doing such a terrible job?
(Obj.) (French) Putain
Noise made when a French person encounters a “challenge” (see above)
Thanks for your input with that…
Please don’t mention that ever again.  You are embarrassing yourself.  Please stop.  Now.
We will try to incorporate that into the next budget
Are you actually serious?  Have you any idea how much these things cost?
Please CC me next time
If you disrespect me again in this way I will put you in charge of digging latrines, by hand, in DRC
Meeting
A social gathering involving Mandazi and tea, with little or no tangible progress on work related matters
I will follow that up..
Forget it.  I’m not doing it.  Do it yourself.
I will follow that up.. [alternative definition]
I will make sure this happens
I will follow that up.. [alternative definition]
If this doesn’t happen I actually might kill someone.
That’s an interesting / novel clinical approach
Do you really want this patient to die? Is that why you are doing this?
Trial of conservative management
Management of what is a clearly a surgical case, chosen on basis of cost / convenience with little or no regard to the likely clinical outcome
Paracentesis
Blind insertion of a green needle somewhere kind of inferiolateral in the abdomen.  Done because you don’t trust the ultrasound / your clinical judgement AND you don’t like the patient.
Poli Poli [Swahili]
Literally: Slowly slowly.
Actual usage: Do not expect this to happen any time soon.  Regardless of how important it is.
(v.) to Communicate
To tell someone else your opinion.  Strictly a one-way process.  Not to be confused with an actual conversation.
Did you communicate this already?
If you had bothered to tell me about this before I would have informed you that this idea is terrible and will never happen.
Normal Process
A process which has been previously proven to not work, but which we are still persisting with.


:-)

Sonntag, 16. August 2015

Ich war ja ein bißchen Faul und habe schon so lange nix mehr im Blog geschrieben, dafür jetzt eine Zusammenfassung:



Hier waren wir mal wieder bei einem "Hausbesuch" im Slum. Und diesmal hat es dort wirklich auch noch schrecklich gestunken. Wirklich kein Ort zum leben.


So sind die Türen "gesichert", sogar ich bekomme die ohne weitere Probleme auf.



Habe von meinen Kollegen ein typisch afrikanisches Dress geschenkt bekommen

Und gestern war ich wandern, super schön mit total abwechslungsreicher Natur, erst ein bisschen wie auf einer Alm in Österreich. 



Das war das Ziel: Elephant Hill.





Dann Nebelwald.


Dann Bambuswald.


Da wollte ich zeigen, dass ich die Fussstapfen von den Elefanten sehen konnte,

war aber so dämlich, dass ich in das Schlammloch reingetreten bin. Und danach war mein Schlammbein heißgeliebt von riesigen Killerameisen, die immer in der Hose reingekrabelt sind und fies gebissen haben. Habe dann Im Wald noch einen Striptease gemacht um alle Ameisen zu vernichten.  


Jetzt koche ich mit meinen Kollegen noch und dann wird ein DVD Abend gemacht.

Sonntag, 26. Juli 2015

sexuelle Gewalt

Hier ein Link von einem Interview von Patientinnen aus unserem SGBV (sexuell-gender-based-Violence) Projekt. Wirklich nur für hartgesottene, da die Geschichten einfach unvorstellbar schrecklich sind. Ich bekomme das alles nur am Rande mit, aber meine Kollegen, vor allem die Psychologin muss mit diesen brutalen und menschenverachtenden Geschichten zurechtkommen und viele Ihrer Patienten sind auch noch Kinder.
http://www.nation.co.ke/lifestyle/DN2/-/957860/2791810/-/1535brk/-/index.html

Dienstag, 21. Juli 2015

Slum


 Ein Hausbesuch für meine neue Patientin hat wieder einmal deutlich gemacht unter welchen Bedingungen Menschen hier leben müssen. Meine Patientin ist sehr krank, total abgemagert und hoch ansteckend. Sie lebt aber mit ihrer kleinen Tochter in diesem- noch nicht einmal mit einem Fenster versehenem Verschlag und da sie so bitterarm ist kann sie noch nicht einmal das Schulgeld für Ihre Tochter aufbringen (umgerechnet 6 Euro im Monat). Daher ist die Kleine den ganzen Tag in diesem nicht ventiliertem Haus mit Ihr zusammen und dabei ist die Ansteckungsgefahr für Kinder noch größer.




Samstag, 18. Juli 2015

Obamamania

Letzes Wochenende war ich mit meinen Kollegen auf Safari im Nationalpark von Nairobi, unglaublich so nah an der Stadt mit der Skyline im Hintergrund die Wildtiere beobachten zu können. Natürlich auch einige Fotos..








Ansonsten ist ganz Kenia im Obama Fieber, da Obama nächste Woche nach Nairobi kommt. Alle sind sich jetzt schon sicher, dass der ohnehin schon verrückte Verkehr völlig zum Erliegen kommt und das gesamte Mobilfunknetz zusammenbrechen wird. Die Sicherheitsvorkehrungen werden schon maximiert und die Straßen aufgehübscht. Es werden Spekulationen angestellt ob Obama seine Großmutter in Kenia besucht und die Erwartungen sind hoch was Obama alles versprechen wird. Werde natürlich weiter berichten solange ich Internet habe...

Ansonsten habe ich zurzeit wirklich viel zu tun, bin jetzt in mehreren Arbeitsgruppen mit Delegierten von Gesundheitsministerium um zu beraten wie die extrem resistente (XDR) Tuberkulose in Kenia behandelt werden kann und wie der Zugang zu den neuen Tuberkulosemedikamenten ermöglicht werden kann. Gar nicht so leicht sich immer diplomatisch dabei zu verhalten, wenn ich doch manchmal nur noch schreien möchte.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Verrückt

War heute leider zu langsam um ein bestimmt super Foto zu machen. Also hier gibt es ja unheimlich viele Kleinbusse, Matatu genannt, die meisten haben irgendwelche Bilder meistens von Menschen wie Nelson Mandela oder Beyonce oder halt Fussballclubs drauf. Heute habe ich aber einen Matatu gesehen, auf der einen Seite war Hitler (mit Foto und Titel) auf der anderen Seite Wladimir Putin.???!
Ich weiß echt nicht welche Botschaft mir der Hitler/Putin Matatu geben möchte, total verrückt. Halte aber jetzt meine Kamera immer griffbereit...

Sonntag, 5. Juli 2015

Lebenszeichen

So ich bin wieder zurück von meinem Kurztrip ins Ruhrgebiet. Der Trott hat mich hier schnell wieder im Griff. Habe in der letzten Woche einen Patienten gesehen, von dem ich ziemlich sicher bin, dass er CF (Mukoviszidose) hat und nicht TB auf die er schon mehrfach erfolglos behandelt wurde (ohne Nachweis). In meiner CF Ambulanz in Deutschland wäre es so einfach zu diagnostizieren gewesen und auch wenn es immer noch keine Heilung gibt, dann doch mindestens viele Medikamente/Physiotherapie etc. die die Symptome lindern und die Lebenszeit bedeutend verlängern. Dem 19 jährigen Patienten hier, der wirklich aus dem letzten Loch pfeift, kann ich mehr oder minder gar nichts anbieten um ihn zu helfen. Schrecklich frustrierend…
Dafür habe ich gestern eine tolle aufregende Wanderung mit einer kenianischen Wandergruppe gemacht. Insgesamt 9 Stunden wandern, aber dies war gar nicht die Herausforderung sondern der Heimweg. Der Berg, oder besser gesagt Vulkan liegt in einen Massai Gebiet in dem es keine Straßen gibt. Wir sind aber trotzdem mit einem Bus! dorthin gefahren, der Weg ist teilweise ein ausgetrocknetes Flussbett und ständig mussten wir den Bus aus irgendwelchen Schlaglöchern schieben, buddeln, Reifen wechseln und so weiter und haben über 4 Stunden für den Rückweg (50 km) gebraucht. Heute faulenze ich daher ein bisschen.